Mitbringsel

Aus und vorbei

Das war es also schon wieder mit dem so sehr herbeigesehnten und so dringend benötigten Sommerurlaub. Und dabei sind wir doch erst vor ein paar Tagen gen Süden aufgebrochen! Ich hätte das in der Form locker noch ein paar Wochen so weiter machen können, denn inzwischen beherrsche ich das dolce far niente und das dolce vita sogar im Schlaf. Sehr zu meinem Erstaunen hat mir die Arbeit nicht gefehlt. Und sehr entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, habe ich als Manifestation meines unbedingten Erholungswillens sogar nur ein, zwei Mal in die Arbeits-Emails gespingst. Das ist wohl diese langsam einsetzende Altersweisheit, nehme ich an.

Doch so sehr ich mich auch an diesem schönen Lotterleben festgekrallt habe, am Sonntag musste ich es endgültig wieder freigeben. Jetzt habe ich sogar schon wieder zwei „ich-muss-in-die-Fußballschule-und-Du-DARFST-den-ganzen-Tag-vorm-Bildschirm-sitzen-das-ist-unfair“-Tage hinter mir und die Erholung ist am…

Ein Kessel Buntes

Unser letztes Wochenende verbrachten wir in Florenz. Es war natürlich kein total glücklicher Zufall, dass genau zeitgleich ein von mir gefangirlter florentiner Tattookünstler soeben sein Gastspiel in Deutschland beendet hatte und nun einen Termin auf seinem Tanzkärtchen für mich übrig hatte. Und während sich die Herren des Hauses in diversen Bars, Eisdielen und Museen die Zeit vertrieben, erforschte ich rund vier Stunden lang anhand von empirischen Erhebungen, welche verschieden Arten von Schmerz wiederholte Nadelstiche in meinem Körper hervorzurufen vermochten. Ich zählte rund 20 Arten von Nadelstichschmerzen, die auf einer Skala von 1-10 immer mindestens rund 7 unangenehm waren. (Ich freue mich von Herzen für Euch, dass Euch Eure zahllosen Tattoos null weh getan haben, echt ey…)

Es half mir erstaunlicherweise kaum bei der inneren Deeskalation, dass ich zuvor gelesen hatte, dass Oberarmtätowierungen zu den am wenigsten schmerzvollen Tätowierungen gehören. Es half mir auch nicht, dass ich mich nicht traute, die vorher besorgte Betäubungscreme einzusetzen, weil ich mich vor dem Spott der Pros fürchtete. Immerhin aber kann ich mich nach vollendeter Tat jetzt nicht nur mit meiner erwiesenen Gartenhärte, sondern auch mit neuem bunten Zierrat brüsten.

Freudiges Quietschen

Florenz sei als Stadt überbewertet, sagte man mir auf Twitter. Und während die Familie und ich unsere insgesamt drei Tage dort sehr genossen, fragte ich mich die ganze Zeit, was ich denn bloß übersah, dass ICH die Stadt nach dem Wochenende noch viel höhere bewertete, als ich es vorher ohnehin schon getan hatte. Florenz ist kein pittoreskes Siena und kein monumentales Rom, aber es hat Ecken und Kanten, die sind so wunderbar, dass ich vor Freude darüber hätte quietschen wollen.

Wir haben in spektakulärer Lage auf der „Scheel Sick“ gewohnt, in tollen und sehr florentinischen Restaurants authentisch und teilweise sehr günstig gegessen, viele chillige Bars entdeckt und in kleinen, aber feinen Läden gestöbert. Sogar die Kinder mochten die Stadt, was aber vielleicht vor allem an dem zaubertricksenden Barkeeper in ihrem ersten Hard Rock Café lag.

Fiorentina!

Bei einer etwas widerwilligen Verkäuferin erstanden wir für die Jungs Fiorentina-Trikots, weil wir fanden, dass das ein nettes Souvernir für zwei echte Fußballfans ist. Nach Konsultation von Einheimischen und Zugereisten entschieden wir uns für Luka-Jovíc-Beflockung, denn der sei, so hieß es überwiegend, der beste Spieler in der Mannschaft. In ihren lila Trikots waren die Jungs in der Stadt augenscheinlich eine echte Attraktion. So viele Menschen lächelten bei der Sichtung der Jovíc-Twins, sprachen die Beiden an oder riefen ihnen aus der Ferne etwas Freundliches zu. Und so sind die Jungs sind offiziell Fiorentina Fans und der von mir gehassliebte FCB kann sich (bis auf Weiteres) gehackt legen.

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