Der Mittagshahn, der unerwähnt bleiben wird

Es ist nicht zu verheimlichen, dass mir die Sprache über die Jahre ein wenig eingerostet ist. Gleichwohl werde ich mich bemühen, sie durch gelegentliches und maßvolles Ölen wieder instand zu setzen, denn ich habe – so hoffe ich doch! – einen Ruf zu verlieren.

Ich hatte natürlich kurz erwägt, mich und meine Nachlässigkeit in Sachen Bloggen wortreich zu erklären, aber ehrlicherweise habe ich nur die Wahrheit und die ist leider wenig glorreich: Weder hatte ich Ideen, noch Lust, mir mühevoll Inspiration zu suchen. Ich war so leer wie antriebslos. Und vielleicht genoss ich es auch ein wenig, mich in meinem Kreativitätsloch zu suhlen. Hätte mich freilich jemand gebeten, verdammtnochmalgefälligstendlich weiterzumachen, weil das Leben ohne mein gesammeltes Gestammel völlig sinnlos sei, hätte ich mich durchaus erweichen lassen, aber so…. nein, so wollte und konnte ich dereinst nicht weitermachen.

Es brauchte erst eine Mischung aus Kurz-vor-50-Trübsinn, nostalgieschwangeren Randbemerkungen des Mannes („damals, als Du noch geschrieben hast“ – tief seufzend ab), dem italienischen dolce far niente und einem saftigen WordPress-Update, damit ich mich für einen Neuanfang bereit fühlte.

Und nun sitze ich hier, irgendwo auf einem Hügel in der zentraltoskanischen Pampa bei nach Etikett gekauftem Wein und feiere (noch ein bisschen verhalten, wohlgemerkt) meinen Wiedereintritt in die Blogosphäre.

Nach Etikett gekaufter Wein vor toskanischer Kachel

Übrigens beobachte ich bei mir, dass die nach Etikett gekauften Weine über die Jahre die nach Titel gekauften Bücher ersetzt haben und deswegen bin ich gerade ein wenig beschämt. Insbesondere, da ich seit ein paar Tagen über einen Tweet nachdenke, der mich eiskalt erwischt hat.

Als Sofortmaßnahme habe ich drei Romane gut sichtbar auf meinem Nachttisch drapiert. Gelesen habe ich hier noch keine Seite, aber es ist ein Anfang!

In diesem Sinne: Peace für heute.

Friedlicher Supermarkt in Italien

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