Aufregend

Ich muss mich aufregen. Ich weiß, ich sollte das nicht tun, denn erstens ist es schlecht für die Gesundheit und zweitens ist es nicht konstruktiv, aber wenn ich es nicht tue, werde ich vor Ärger platzen und das ist für die Gesundheit mindestens ebenso schlecht.

Und weil geteiltes Leid bekanntlich halbes Leid ist und ich annehme, dass das auch für Ärger gilt, bin ich so frei meinen Ärger mit Euch zu teilen. Die Herausforderung ist nun, dass ich in der Beschreibung des Ärgers aus Gründen, die im realen Leben wohnen, nicht besonders spezifisch werde sein können, ich aber gleichwohl sicherstellen muss, Euch so weitgehend über die Natur meines Ärgers in Kenntnis zu setzen, dass es ausreicht, auch Euch in Rage zu bringen, denn nur so macht das Konzept mit dem geteilten Ärger natürlich für mich Sinn.

Hinzu kommt, dass ich mich im Wesentlichen über andere Leute aufrege und eine liebe Weggefährtin mir natürlich stets völlig zu Recht sagt, dass womöglich auch diese Leute für ihr Handeln einen total guten und für sie schlüssigen Grund haben. Und möglicherweise steht es mir vielleicht auch gar nicht zu, sie nur aufgrund ihres Handels und in Unkenntnis dieses Grundes für ebenjenes Handelns zu bewerten. Und obwohl ich auch das alles weiß und durchaus schon diverse Male durchreflektiert habe, plane ich, meine Verteidigung auf meinem Menschsein und meiner damit einhergehenden Fehlbarkeit aufzubauen, sollte ich mich dazu gezwungen sehen.

Ich rege mich gerade über andere Eltern auf. Und mehr kann ich leider dazu nicht sagen, aber ich bin sicher, Ihr versteht.

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