Ciao ragazzi, sono qui

Tag viereinhalb dieses wunderbaren Urlaubs nähert sich dem Ende und nachdem ich überwältigt von der wiedergewonnen Bloggerei zunächst nur Versatzstücke geteilte habe, hier noch mal etwas ausführlicher das „Was bisher geschah“, denn das will ich Euch mitnichten vorenthalten.

Ein Riss im Urlaub

Am Freitagnachmittag gegen halb fünf sollte es heißen: Tastatur fallen lassen und ab in den Süden (Ey jo, was geht?). Würde ich versuchen in Worte zu fassen, wie sehr ich diesen Urlaub herbeigesehnt habe, ein Blog allein reichte dafür nicht aus.

Ich befand mich also auf dem Zenith der Urlaubsreifheit und dann entdecken die Kinder dummer- aber glücklicherweise kurz vor der Abreise einen nicht unwesentlichen Riss in der Windschutzscheibe unseres Mietwagens, mit dem wir uns nicht wirklich gen Italien (pun intended) trauen wollten. Ein Telefonat mit dem Mietwagenanbieter offenbarte dessen sonniges Gemüt: zunächst versuchte er kurz, uns die Verursachung dieses Schadens unterzujubeln (auf knapp sieben Kilometern Landstraße bei Thema 50), als er merkte, dass das nicht so richtig gelingen wollte, schlug er einen Servicehaken und vor, dass wir ruhig mit dem Riss losfahren könnten („man muss ja nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen“) und wenn dann doch was passieren sollte, könnten wir ja vor Ort „einfach“ kostenlos den Wagen tauschen. Ein Wortgemenge, mehrere Telefonate und zwei Stunden später hatten wir einen einsatzfähigen Ersatzwagen und es konnte endlich losgehen zu unserem Etappenziel Verona.

Glück in kleinen Tassen

Die erste Regel unseres kleinen Italienreise-Clubs lautet: Kaffee, oder besser gesagt Caffè. [Die Regeln zwei bis fünf orientieren sich an Regel eins, alle folgenden Regeln beinhalten entweder eiscremehaltige Speisen oder weinhaltige Getränke.] Und da sich ohne Caffè kein Italiengefühl einstellen kann, muss dieser unbedingt an der ersten Raststätte hinter dem Brenner eingenommen werden – egal zu welcher Uhrzeit. Von außen ist dieser Hort des schnellen Kicks nicht unbedingt einladend, aber sowohl der Caffè als auch die Süßwaren sind HERVORRAGEND.

Must stop für Kaffeefreund*innen: Der Plose-Grill

Einschunkeln bei Romeo und Julia

Wegen des überbordenden Medienkonsums der Kinder und unserer Nerven haben uns für einen längeren Zwischenstopp auf halber Strecke entschieden. Die Wahl fiel auf Verona, das sich zum Einschunkeln wirklich hervorragend eignet. Über AirBnB hatten wir eine schnuckelige Bleibe in der Nähe der Innenstadt gefunden und haben den sonnigen Tag mit vielen Schritten, der Nichtbesichtigung von Julias Balkon, besonderen Eiscreme(s)orten, phänomenaler Aussicht und wirklich fantastischer Pasta verbracht. Das alles hat uns am Ende auch darüber hinwegzutrösten vermocht, dass es in der Stadt wirklich viel zu voll war.

Othello und wir

Rund 300 km von Verona entfernt liegt irgendwo im Nichts zwischen Arezzo und Florenz die Gemeinde Castelfranco Piandiscò und hier verbringen wir nun also den Hauptteil unserer Ferien. Die kurzen Poolpausen der Kinder nutzen wir für Sternfahrten in die Umgebung und so haben wir uns am ersten Tag bereits auf das uns bisher unbekannte Arezzo gestürzt und haben heute Siena heimgesucht, das wir von unserer letzten Toskanareise in bester Erinnerung behalten hatten. Arezzo konnte mich mit leckerer Piadina und tätowierten Statuen für sich gewinnen, Siena hat uns heute in den siebten Weinhimmel befördert. Beide Städte also ein voller Erfolg und unbedingt zu empfehlen. Leider mangelt es den Städten hier an echtem Kurzweil für Kinder, sodass wir beider Orts zur Ultima Ratio Spielwarenladen greifen musste. (Grüße gehen raus* an Lego!)

Übrigens habe ich meinen Kindern heute einen 1a-Köpper gezeigt und ich glaube, sie sahen mich deshalb heute kurzzeitig in einem ganz neuen Licht. Ich erwäge den massiven Einsatz von Süßwaren, um diesen Fünf-Minuten-Ruhm möglichst lange aufrechtzuerhalten.

*ich hassliebe diese Formulierung, mit eindeutigem Ausschlag in Richtung hassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


− 1 = 2