Projekt: Ottos Mops kotzt. Zwölfter Spieltag.

Ob man nun ein abgeschlossenes Sportstudium in der Tasche hat und seit der F-Jugend durchgehend Mitglied eines Fußballvereins ist, wöchentlich den Kicker liest, bei Sky Bundesliga und Champions League abonniert hat und die Namen aller Stürmer der ersten und zweiten Bundesliga rückwärts tanzen kann – bei dieser WM nützt das alles nichts, denn die Spiele laufen ohnehin so wie sie wollen. Aber man gewöhnt sich an alles und mir macht es -zugegebenermaßen- viel Spaß, dass meine aus der Hüfte geschossenen, ahnungslosen Tipps aus Versehen immer wieder ins Schwarze treffen, während die Tippprofis auf den Ranglisten immer weiter abrutschen.

Spaß macht mir außerdem, dass die Spiele seit heute jeweils in Pärchen parallel laufen. Zum einen kann man dann in öden Szenen schnell mal beim Nachbarspiel spingsen, zum anderen steigt die Spannung besonders dann ins Unermessliche, wenn es um Aufstieg oder tiefen Fall von zwei der beteiligten Teams geht.

Leider konnte ich den ersten Teil des dritten Spieltages (so was können sich echt nur Fußballer ausdenken) heute weder vor dem Livestream noch auf der heimischen Couch verfolgen. Während der ersten Spiele musste ich in wichtigen Meetings die Erddrehung für die nächsten 15 Jahre sicherstellen, während der Abendspiele hatte mich die Deutsche Bahn in ihren Fängen. Aber dank einsichtiger Mitmeeter und dank einer außerhalb von Funklöchern toll funktionierenden iPhone-App (Kicker rulez!) musste ich auch heute nicht dumm sterben.

Und so bekam ich mit, dass die wohl peinlichste Mannschaftsleistung des Turniers (die sich gleichmäßig in off- und on-Spielfeld-Peinlichkeiten aufgliederte) heute einen krönenden Abschluss bekam. Gegen den Auftritt der Franzosen bei dieser WM war Rob Greens Kullertor ein nahezu meisterlicher Akt. Und so gönnte ich den Südafrikanern den Sieg im letzten Spiel, auch wenn dieser sie nicht mehr vor dem WM-Aus retten konnte. Schade, wenn sich ein WM-Gastgeberland so früh aus dem Turnier verabschieden muss….

Frankreich gegen Südafrika

Eins : Zwei

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Am heutigen Wett-Streit von Frankreich und Südafrika partizipierten auch die Mexikaner. Und über das französische Annäherungstor haben sich die Mexikaner sicher über alle Maßen gefreut. Denn zumindest rein rechnerisch hätte ein hoher Sieg der Südafrikaner gepaart mit einem hohen Verlust der Mexikaner noch mal ordentlich an der Rangliste rütteln können. Da alle Theorie aber bekanntlich grau ist und der Konjunktiv ohnehin zu den eher zweifelhaften Modi gehört, konnte sich Mexiko trotz der Niederlage gegen Uruguay seinen Achtelfinalplatz sichern.

Mexiko gegen Uruguay

Null : Eins

Der Abend, den ich größtenteils mit App und kleinstenteils mit besserer Hälfte verbrachte, startete mit noch viel unklarerem Ausgang. Außer Argentinien, das sich mit bereits zwei gewonnenen Spielen und zahlreichen Toren so was von locker machen konnte, hatte jedes der drei anderen Teams der Gruppe B noch eine Chance, die Nummer zwei zu werden.

Während die Argentinier sich aufgrund ihrer komfortablen Situation nicht unnötig verausgaben mussten, verausgabten sich die Griechen aus wie auch immer gearteten Gründen einfach auch mal nicht unnötig. Ein bisschen Defensive war drin, mehr aber unter gar keinen Umständen. Über weite Strecken hinderte das Gemauere die Argentinier auch am Tore schießen, aber gegen Ende hatten sie die Faxen wohl doch so dicke, dass sie schnell noch zwei Tore ins hellenische Tor und damit Griechenland aus dem Turnier schossen.

Griechenland gegen Argentinien

Null : Zwei

Im Afrika-Asien-Duell ging es deutlich abwechslungsreicher zur Sache. Zunächst führt Nigeria über weite Teile der ersten Halbzeit. Dann holt Südkorea mit zwei Treffern schnell auf, am Ende erzielt Nigeria das Unentschieden. Ein einziges Tor mehr und Nigeria wäre an den Südkoreanern vorbei und ins Achtelfinale eingezogen. Aber dieses Tor blieb leider aus und so werden wir Park Uhr und seine Mannschaftskameraden am Samstag im Achtelfinalspiel gegen Uruguay wieder sehen.

Nigeria gegen Südkorea

Zwei : Zwei

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