Zurück in Zuhausistan

„Zurück in Zuhausistan“ ist im Juni 2010 zuerst im stijlroyal Heimatmagazin erschienen, für das ich die Geschichte auch ursprünglich geschrieben hatte. Wohntechnisch sind die ersten 18 eine einzige Aneinanderreihung von Kindergeburtstagen. So lange man die Füße unter den elterlichen Tisch stellt, muss man zwar nach der elterlichen Pfeife tanzen, man muss sich aber wenigstens nicht… Zurück in Zuhausistan weiterlesen

Der Mai, der ein November sein wollte

„Wer maßt sich eigentlich an mir vorschreiben zu dürfen, dass immer ich für schönes Wetter und all den Quatsch zur sorgen habe?“ Sonnenschein, Blümelein, Vogelzwitschern – dem Mai war das Gute-Laune-Frühlingsidyll schon längst viel zu langweilig geworden. Er hatte es schlicht und einfach satt, immer nur Wonne und Glückseligkeit stiften zu dürfen, zumal er tief… Der Mai, der ein November sein wollte weiterlesen

Rache ist Blutwurst

Sie quietscht. Sie schreit. Sie kreischt. Sie gibt sogar Laute von sich, die zwar in keine der bereits genannten Lautkategorien passen, die aber nicht im Ansatz weniger geräuschvoll sind. Was genau ihr welche Art von Geräusch entlockt bleibt indes ihr Geheimnis. Der Verdacht liegt jedoch nahe, dass es weder Schema noch Regelmäßigkeit dahinter gibt; dass… Rache ist Blutwurst weiterlesen

Von Kornkreisen, Apfelkraut und Analogfisch

Letzte Woche hatte ich eines dieser denkwürdigen Erlebnisse, an die man normalerweise im Umfeld von plötzlich vorhandenen Operationsnarben, rätselhaften Kornkreisen und überaus verwirrte Augenzeugen denkt: Ich stieg in mein kleines Raumschiff, um den Analogen einen Besuch abzustatten. Man hatte mich zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, mit Familie, Geschenken und selbst gebackenem Kuchen. Gekonnt mischte ich mich… Von Kornkreisen, Apfelkraut und Analogfisch weiterlesen

Von einer die auszog, den Winter das Fürchten zu lehren

Ich kann keinen Schnee mehr sehen. Keinen Pulverschnee. Keinen Feuchtschnee. Keinen Sulz. Und schon gar keinen Schneematsch. Winter, Du alte Schneeschleuder, Du verlangst einem wirklich einiges ab. Ich meine – von mir aus kannst Du Dich gerne von Mitte November bis Mitte Februar in unseren Gefilden herumtreiben und dort wirklich alles geben. Aber irgendwann ist… Von einer die auszog, den Winter das Fürchten zu lehren weiterlesen

München-Berlin, 11. Dezember 2009: Ohne Netz und doppelten Boden

Seit einer Stunde bin ich mit dem Zug in Richtung Berlin unterwegs. Wie es so meine Art ist, habe ich tunlichst vermieden auf andere denkbare Verkehrsmittel auszuweichen. Insbesondere die fliegenden ignoriere ich, wann immer mir dies möglich ist. Wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass ich fliege … aber wem sag ich das? Mit dem… München-Berlin, 11. Dezember 2009: Ohne Netz und doppelten Boden weiterlesen

Trama

In der Straßenbahn saß die Woche einer von diesen Quasslern – Sie wissen schon, einer von denen die lautstark vor sich hin schimpfen, ohne erkennbaren Grund, ohne Adressat, ohne Unterlass. Die Leute nervt das einen kurzen Moment, sie nehmen es aber bald nur noch als kleines Requisit inmitten der gesamten Geräuschkulisse wahr. In der Stadt… Trama weiterlesen

Wies’nphobie

Als sich eines kälteklirrenden Spätwintertages der mir in die Gene geklöppelte vorauseilende Gehorsam mit einem dahergelaufenen Anflug geistiger Umnachtung hier in München auf eine Tasse Tee traf, wurde heimlich, still und leise Schicksal gespielt. Denn nach diesem heiteren Teekränzchen machte sich in meinem (infinitesimalen!) Kleiderschrank so ein bayerisches Dingsbums breit und trällert mir seither ein… Wies’nphobie weiterlesen

Süllt

Was kostet die Welt? Die Herren kommen in farbenfrohen Pullovern daher (pink, grün, orange – allesamt von namhaften Designern persönlich aus dem Brustflaum der tibetanischen Zimtziege geklöppelt). Das Haar tragen sie länglich und zurückgegelt. Die Füße stecken in teuren italienischen Slippern. Um den Bauch schlängeln sich exklusive Gürtel, deren auffällige Schnalle nicht selten auf den… Süllt weiterlesen