(Auser)lesen: Bambaren

Das weiße Segel – Sergio Bambaren

O.k., o.k. – ich gebe zu, dass die kleinen Botschaften und netten Sprüche etwas Erheiterndes haben. Besonders in meinem männlichen Bekanntenkreis gilt Bambaren aber sogar als Glücksprophet und seine Lehre als alleinseligmachend. Wie das kommt, ist mir schleierhaft. Jedenfalls kann ich auch nach der Lektüre eines zweiten Buches (mein erstes war: Der träumende Delphin) mit soviel Glück/Erkenntnis/Weisheit auf so wenigen Seiten nichts anfangen. Fast gewinne ich den Eindruck, als habe jemand beherzt nach Lebensweisheiten gegoogelt und dann eine Geschichte drumherum gebastelt. Reim Dich, oder ich fress Dich. Und so sehr ich mich über die zahlreichen (sehr schönen) Verweise auf Thoreau und Co. auch freue, so flach und nichtssagend finde ich die Geschichte, in die sie eingebettet wurden. Dass der Autor dem Leser bei jeder sich bietenden Möglichkeit die Welt erklären will, macht das Ganze auch nicht besser. Schon gar nicht, wenn er sich dabei auch noch wiederholt. [Exkurs: Übrigens & falls Sie es noch nicht wussten: ein schwarzer Strand deutet auf vulkanischen Ursprung einer Insel hin…… ]Nee. Sowas nehme ich persönlich; der denkt wohl, ich sei begriffsstutzig oder sowas. Und in solchen Momenten könnte ich tun, was ich immer tue, wenn ich wütend werde: 1. Unterlippe nach vorne schieben, 2. Arme verschränken und 3. mit dem Fuss auf dem Boden aufstampfen. Nein, man kann wirklich nicht sagen, dass mir das Buch sonderlich gefallen hätte, wenngleich ich zugeben muss, dass es aufgrund seines „leichten“ Schreibstils gewisse Pageturner-Qualitäten hat. Ich brauchte nicht einmal 4 Stunden für „das weisse Segel“ und ich habe das Buch nur zur Verrichtung körperlicher Notwendigkeiten und selbst dann nur unter Protest aus der Hand gelegt. Aber was beweist das schon? Auch das Abscheuliche hat auf den Menschen eine gewisse Anziehungskraft…

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