Projekt: Her mit dem Pott. Dritter Spieltag.

Dritter Spieltag und Regen so weit das Auge reicht. Wo bitte soll bei diesem Wetter ein Sommermärchen herkommen? Ich meine, alleine schon das Public Viewing in übervollen, dunklen Fabrikhallen ist einfach nicht dasselbe…

Nur gut, dass Menschen die Panini-Bilder sammeln so etwas wie eine eingebaute Regentoleranz besitzen. Im Biergarten unseres Vertrauens fanden sich so trotz größerer und kleinerer Schauer neben Algeriern und Slowenen Eltern mit ihren sammelnden Kindern und Kinder mit ihren sammelnden Eltern, sowie allein und gemeinsam sammelnde sonstige Erwachsene ein. (Mehr dazu beim Blog mit Speck)

Während all jene um Ballack (sic!) und Co. schacherten, gönnte ich mir den ein oder anderen vorsichtigen Blick auf die immer noch zu kleine Großleinwand in der Hoffnung vom Spiel der Algerier gegen die Slowenen könne endlich ein winziger weltmeisterliche Funke zu mir rüberspringen. Mag sein, dass ich mich nicht genug konzentriert habe oder dass der Regen das gesamte Potenzial im Keim erstickte, aber von Funken konnte leider nicht die Rede sein. Das Spiel schloss sich nahtlos an die anderen ereignislosen Vorrundenspiele an. Irgendeiner muss wohl irgendwann ein Tor geschossen haben. Mehr weiß ich darüber eigentlich nicht.

Algerien gegen Slowenien

Null : Eins

Als nächstes Spiel des Tages stand Serbien gegen Ghana auf dem Plan – etwas interessanter für UNS, da wir beiden Teams schließlich schon bald selbst über den Weg laufen werden. Klar, dass dieses Spiel akribisch analysiert werden wollte. Zumal dieser Pseudo-Prince, der UNSEREN Ballack kaputt machte zu allem Überfluss auch noch auf dem Platz stand…! Doch auch wenn weder Serben noch Ghanaer herausragend schlecht spielten, wollte auch in diesem Spiel zunächst keine Spannung aufkommen. Gegen Ende des Spieles gab es wenigstens noch einen erheiternden Moment, über den sich besonders der glücklose englische Keeper gefreut haben dürfte. Durch ein versehentliches aber nicht minder dämliches Handspiel verschaffte der frisch eingewechselte Kuzmanovic (seines Zeichens Serbe) den Ghanaern kurz vor Schluss einen Elfmeter, den diese natürlich durch Asamoah Gyan gekonnt umsetzten. Kuzmanovic übernahm mit dieser Aktion den Wanderpokal der WM-Sockenschiesser von Rob Green.

Serbien gegen Ghana

Eins : Null

Für mein persönliches Tageshighlight hatte ich mich natürlich schwarz-rot-goldig herausgeputzt und war bereit mir beim Public Viewing im Freiheiz die Fußballkommentatorinnenseele aus dem Leib zu schreien. Einigermaßen blauäugig machte ich mich also in voller Montur auf zum Ort des Geschehens. Zu meinem großen Erstaunen hatten andere Fans dieselbe Idee wie ich, was dazu führte, dass ich mich wenig später – immer noch in voller Ausstattung – auf dem heimischen Sofa wiederfand. Was nicht schlimm war, denn – so dachte ich mir – würde ich wenigstens nicht vor so vielen fremden Menschen weinen müssen. Verwirrenderweise verhielt sich diese UNSERE Nationalmannschaft völlig atypisch und wollte mir einfach keinen Grund zum Weinen geben. Sogar des Miros Mirochip hatte man offensichtlich ausgetauscht, so dass das Programm zum Zielen auf den eckigen Kasten halbwegs ruckelfrei lief. Und dann noch dieser wunderbare Müller-Milchbubi, der sich entschlossen hatte, das Stadion zu rocken… Nee. Ich sage es nicht gerne, aber: Da gab es wirklich keinen Grund zu meckern. Und ganz vielleicht kann so ein Sommermärchen ja auch im Regen und soooo…..

Deutschland gegen Australien

Vier : Null

2 Kommentare

  1. Wunderbar, gern gelesen, auch die ersten beiden Spieltage. Ich hoffe, da kommt noch mehr.

    Aber muessten nicht die Flaggen von Ghana und Serbien andersherum sein, oder das Ergenis?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


9 − = 1