Kleines Osterdrama: die schreckliche Wahrheit

Lieber tapioliller. Ich fürchte, Du bist einem hundsgemeinen Betrüger aufgesessen. Denn die traurige Wahrheit ist: der fette Brummer, der sich da in Deine Poken(un)zucht eingeschlichen hat , kann unmöglich der kleine Hase sein, der mich heute morgen noch scheu aus der Tüte anlächelte. Denn… ach… es ist so fürchterlich, dass ich es gar nicht aussprechen möchte. Aber es muss wohl sein. Es gibt Grund zur Annahme, dass der kleine Hüpfer in die ewigen Rammelgründe eingezogen ist.

Nachdem ich natürlich kurz nach dem Verschwinden des kleinen Schokohüpfers Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt habe, hat schließlich die Auswertung der Überwachungskamera die traurige Wahrheit ans Licht gebracht. Wir müssen davon ausgehen, dass die letzten Momente des goldigen Kerlchens in etwa so ausgesehen haben…

Unschuldslamm

Unschuldslamm

Ich bitte von Beleidsbekundungen abzusehen. Ich werde in Ruhe und allein Abschied nehmen. Gerne empfange ich jedoch Überweisungen in mindestens sechstelliger Höhe auf meinem eigens dazu eingerichteten Schweizer Trauernummernkonto.

(Nachtrag vom 11.04.2009)

Je m’accuse.

Ich kann mit dieser Schuld nicht länger leben. Und bevor ich das Leben einer (jedenfalls in diesem einen Fall!) unschuldigen Katzendame zerstöre, erzähle ich lieber die ungeschminkte Wahrheit: Ich war’s. 50g feinster Lindt-Schokolade boten sich mir auf solche unanständige Art und Weise feil, dass ich nicht anderes konnte, als in einem unbeobachteten Moment zuzugreifen. Aber, je ne regrette rien. Hätte nicht ich mich über den Hasen hergemacht, hätte es ein anderer getan. Oder er wäre vergammelt, zerschmolzen oder sonstwie unschön verendet. Im Prinzip habe ich ihn davor bewahrt. Ich Altruist, ich.

5 Kommentare

  1. Oha!
    Da bin ich wohl tatsächlich einem Hochstapelhasen allerniederster Conchierqualität aufgesessen. Verkleidet das güldene Gewand schweizerischer Kakaobuttervirtuosen hat er sich an meine kleinen Poken rangemacht, die Sau. Zum Glück waren die herzigen Funkviecher hinter der schützenden Originalverpackungsscheibe, wer weiß was sonst noch passiert wäre.

    Aber so sind sie eben die possierlichen Pökchen, kontaktfreudig eben. Sie gehen auch auf Wildfremde zu als wären sie Freunde. Da hatte der schokolierte Brummerschuft in Blechgold wohl leichtes Spiel.

    Es tut mir natürlich aufrichtig leid, dass dein Feinalpenmilchzuckerbunny so kurz vorm Fest von einer Stubenlöwin getilgt wurde. Sollte sich was schämen, das gescheckte Ungeheuer! Mildernd ist ja da sicher der Umstand, dass Felidae bekanntlich ausgesprochen eigenwillig mit ihren Killerinstinkten umgehen. Als Mensch blickt man da ja nicht wirklich durch.

    Möge das Glöckchen der Meuchelmörderin eine Mahnung sein in Zukunft von Süßspeisen in Aluminiumhülle die Krallen zu lassen!

    Hoppeldihopp!

    1. Ich würde den Fettsack vierteilen und mir jedes einzelne Stück genüßlich auf der Zunge zergehen lassen. Er hat es nicht besser verdient. (Und die Dinger sind zwar boshaft, schmecken aber hervorragend…ähem…hab ich mir sagen lassen.)

  2. Man oh man, ich kam aus dem Lachen nicht mehr raus, deine Art zu schreiben hat mir eben zu Tränen verholfen. Schön dein Raubtier gesehen zu haben, gefällt mir, besonders wenn sie Osterhasen reißt. Scheiße, ich glaub ich habe auf einem Blog noch nie so gelacht wie bei dir.

    Liebe Grüße

    1. Mensch @Tobi. Ich gebe mir so viel Mühe als ernsthafte Autorin wahrgenommen zu werden und Du lachst Dich über meine Beiträge scheckig. Das geht so nicht. Mein Ruf!

Schreibe einen Kommentar zu Tapio Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


+ 8 = 10